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Strategie Preis schneidet Durchschnitt

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Strategie Preis schneidet Durchschnitt

Es kommt oft vor, dass wir mit Kunden zusammen am Tisch sitzen und verschiedene Strategien besprechen. Und jeder, wirklich jeder, der sich etwas mehr mit der Börse beschäftigt kommt früher oder später an den gleitenden Durchschnitten vorbei. Sie sollen uns verschiedenste Hilfestellungen geben:

  • Trend anzeigen
  • Trendwenden zeigen
  • Unterstützung sein
  • usw.

Es gibt sie als einfache gleichgewichtete, als exponentielle (also gewichtet), als kurzfristige und als langfristige Mittelwerte. Und ja, sie helfen in der Analyse - unbestritten ...

Spannend wird es, wenn man Handelsstrategien auf Durchschnitte basiert. Wir haben bereits einen Artikel geschrieben, der sich dem Golden Cross widmet (siehe hier). Aber was ist mit den ganz einfachen Strategien, die nur zwei Signale kennen:

  • Kaufen, wenn der Kurs den Durchschnitt von unten nach oben schneidet. Wenn man also annimmt, dass der Kur weiter steigen wird.
  • Verkaufen, wenn der Kurs den Durchschnitt nach unten kreuzt.

In den Medien ist es immer eine Erwähnung, wenn ein großer Index oder der Goldpreis seinen 200-Tage-Durchschnitt kreuzt. Und Kunden melden sich bis uns und wollen eine Bestätigung, dass wir basierend auf diesem Ereignis gehandelt haben. Und jedes Mal ist die Enttäuschung groß, wenn wir sagen müssen, dass dieses Signal für uns von niedriger Relevanz ist.

Deshalb an dieser Stelle einige Daten. Wie immer basieren sie auf dem S&P500 der letzten 30 Jahre.

 

gd only long

 

Wir sehen, dass sich durchaus eine positive Performance erzielen lässt, wenn der Durchschnitt nicht zu klein gewählt ist. Ab 70 Tagen sind mehr als 40% erreichbar. Wohlgemerkt über 30 Jahre. Als Referenz ergibt eine einfachen Buy-And-Hold Strategie fast 5400%.

gd only long graph

Betrachtet man die Tabelle genau lässt sich zusammenfassen, dass es etwa immer 4mal mehr negative Trades gibt, die aber recht kleine Verluste bringen. Die erfolgreichen Trades sind zwar weniger, bringen aber deutlich mehr.

Jetzt könnte man denken, dass die oben genannte Strategie vielleicht erweitert werden kann, um noch etwas mehr Performance zu erkattern. Mann könnte also auch Short-Positionen eingehen, also nicht nur eine bestehende Position verkaufen, wenn der Preis den Durchschnitt nach unten kreuzt. Damit würde man vielleicht auch im Abwärtstrend verdienen können. Leider weit gefehlt. Angewendet auf 30 Jahre im S&P500 ist man nahezu pleite, wenn man diese erweiterte Strategie nutzt. 

Fazit: Wenn überhaupt sollte man nur Long Signale handeln und auch nur einen mittelfristigen Durchschnitt ab etw 70 Tagen betrachten.